2019 - November
Donnerstag 07.11.
Freitag 08.11.
20.00 Uhr
Über Grenzen
Dt. 2019, Dok., 90 Min.
Regie: Norbert Lechner
Mit 64 Jahren setzt sich Margot zum ersten Mal auf ein Motorrad – und fährt einfach los: Vom ihrem kleinen Dorf in Nordhessen aus 117 Tage und 18.046 km lang mit der 125er Reiseenduro durch Zentral-asien. Margot überquert nicht nur die Grenzen von 18 Ländern, sondern auch die zwischen Menschen von fremder Sprache und Kultur – und vor allem ihre eigenen. Ganz allein als ältere Frau unterwegs auf einem kleinen Motorrad, über die Wolga und das Pamir-Gebirge, durch Tadschikistan und den Iran…
Ein Höhepunkt der Reise ist der Pamir Highway, die zweithöchste Fernstraße der Welt. Mit insgesamt 1252 km schafft der Pamir Highway eine Verbindung zwischen der kirgisischen Stadt Osch und der Hauptstadt Tadschikistans Dushanbe. Er überquert auf seinem höchsten Punkt den Ak-Baital-Pass mit 4655 Höhenmetern. Einzigartige Berglandschaften, faszinierende Zeugnisse einer langen Geschichte und die unübertroffene Gastfreundschaft der Menschen begeistern die Abenteurerin unterwegs mit Ausblicken und Einblicken, die aus der Ferne kaum hätten erträumt werden können.
Aber auch technische Probleme, Stürze auf den schlechten Straßen und ein tödliches Attentat auf andere Reisende am Hindukusch prägen die Reise. Doch Margot ist überzeugt: „Die Welt gehört nicht den Kriegstreibern allein.“ Auch darum ist sie als Fernreisende unterwegs. Margots Reise wurde begleitet von den Dokumentarfilmern Johannes Meier und Paul Hartmann. In Kirgisistan, Tadschikistan und dem Iran fingen sie die Höhepunkte der Reise mit ihren härtesten Herausforderungen, schönsten Landschaften und dramatischsten Wendepunkten in atemberaubenden Filmsequenzen ein. Auf den übrigen Wegstrecken filmte die Protagonistin selbst.
"Über Grenzen" ist ein mitreißend-authentischer Reisefilm, der nicht nur durch außergewöhnliche Landschaftsaufnahmen von den entlegensten Winkeln Asiens, sondern vor allem durch die Nähe zur Reisenden selbst und ihr ehrliches Erleben berührt.
(n. streetsfilm u. Camino Filmverleih) ( Trailer u. Filmwebseite )
Donnerstag 14.11.
Freitag 15.11.
20.00 Uhr
Lieber Antoine
als gar keinen Ärger
( "En liberté!" )
Fra. 2018, 109 Min.
Buch u. Regie: Pierre Salvadori
In einem kleinen Städtchen an der französischen Riviera lebt die junge Kommissarin Yvonne. Sie ist die Witwe des örtlichen Polizeichefs Santi, der in der Gegend als Inbegriff von Recht und Ordnung gilt. Nach seinem Tod erlebt Yvonne eine böse Überraschung, denn seine Tugend-haftigkeit war nicht so makellos wie sein monumentales Denkmal im Ortskern suggeriert. Tatsächlich war Santi tief in der südfranzösischen Unterwelt verwurzelt und schickte einst an seiner Stelle den unschuldigen Antoine für 8 Jahre ins Gefängnis. Als Antoine nach verbüßter Frist auf freien Fuß gesetzt wird, möchte Yvonne dem sichtlich ramponierten und verwirrten Mann helfen, neues Glück zu finden – natürlich ohne ihre Identität preiszugeben. Leider ist sie damit so erfolgreich, dass sich Antoine auf der Stelle in sie verliebt. Und auch Yvonne stellt entsetzt fest, dass ihr Herz für diesen schrägen, zerknirschten und gleichzeitig so energiegeladenen Typen zu schlagen beginnt. Doch Antoines Rückkehr ins normale Leben verläuft nicht nach Resozialisierungsplan. Antoine will sich nämlich endlich nehmen, wofür er bisher nur ersatzweise gebüßt hat. Während er sich Hals über Kopf ins Verbrechervergnügen stürzt, versucht Yvonne, den jungen Kerl nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor ihren Kollegen von der Polizei zu retten. Turbulent, schräg und lustig. Diese französische Komödie steckt voller Direktheit, frischem Humor und macht vor allem Laune. Regisseur Pierre Salvadori bringt zusammen, was das französische Kino am besten kann: zwischen zärtlicher Romantik, makabrer Situationskomik und raffinierter Filmkunst entsteht großes Komödienkino, das mit einer ganz eigenen Handschrift begeistert.
(n. Neue Visionen Filmverleih) ( Trailer ansehen bei youtube )
Donnerstag 21.11.
Freitag 22.11.
20.00 Uhr
Smuggling Hendrix
Dt./Zyp./Griechenl. 2018,
90 Min., Buch u. Regie:
Marios Piperides
Nikosia, Zypern 2018. Yiannis (Adam Bousdoukos), ein vom Erfolg verschonter Musiker, steht auf der Suche nach einem besseren Leben kurz vor der Ausreise aus Zypern. Sein Leben hat sich nicht so entwickelt, wie er es sich vorgestellt hatte. Von seiner Freundin verlassen, nicht in der Lage, seine Miete zu zahlen, spürt er zudem den Atem seiner Gläubiger im Nacken. Er entschließt sich, die Insel ein für alle Mal mit seinem einzigen treuen Freund und geliebten Hund Jimi zu verlassen. Seine Pläne werden jedoch auf den Kopf gestellt, als sein Hund Jimi davonläuft und die UN-Pufferzone zu der von der Türkei kontrollierten Seite der Insel überquert. Als er ihn endlich wiederfindet, sieht er sich mit einem Gesetz konfrontiert, welches die Überquerung von Tieren zur griechischen Seite strikt verbietet. Zum Glück lernt er kurz darauf Hassan von der anderen Seite der Grenze kennen, der ihm helfen will, das geliebte Tier wieder zurück zu schmuggeln. Es ist der Beginn einer absurden Reise.
SMUGGLING HENDRIX erzählt charmant und mit liebevollen Charakteren, die Geschichte eines einfachen Mannes, der seinen Hund verliert. Dessen Versuch, ihn wieder zu bekommen, verdeutlicht anschaulich, wie die Grenzen, die zwischen Menschen stehen, sowohl real als auch imaginär aufgebrochen werden können, sobald wir die Vertrautheit angesichts des Unbekannten erkennen.
(n. Filmperlen Filmverleih) ( Trailer u. Filmseite Verleih )
Freitag 29.11. 20.00 Uhr
und zusätzlich auch am
Dienstag 03.12. 16.30 Uhr !!
Auch Leben
ist eine Kunst
- Der Fall Max Emden
Dt. 2018, 90 Min.,
Regie: Eva Gerberding
und André Schäfer
Den Namen Max Emden kennt heute fast niemand mehr, seine Kaufhäuser jedoch schon: das KaDeWe in Berlin, den Operpollinger in München oder das Allas-Warenhaus in Stockholm. Der 1874 in Hamburg geborene Spross einer ange-sehenen jüdischen Handels-familie, war aber mehr als ein Kaufhauskönig. Er war Mäzen der Universität Hamburg, stiftete seiner Heimatstadt den ersten Golfclub und baute eine einzigartige Kunstsammlung auf. 1928 verlegte Emden aufgrund des aufkeimenden Antisemitismus seinen Wohnsitz in die Schweiz, erwarb die malerischen Brissago-Inseln im Lago Maggiore und stattete dort eine Villa mit seiner atemberaubenden Kunstsammlung von Malern wie Van Gogh, Canaletto oder Monet aus. Emden beherrschte auch die Lebenskunst. Stets braun gebrannt auf seinen Motoryachten und mit leicht bekleideten jungen Frauen an seiner Seite, die für Skandale im prüden Tessin sorgten. Doch die Nationalsozialisten beschlagnahmten nach und nach Emdens Vermögen; seine Kunst musste er zum großen Teil verkaufen. Seine zahlreichen Immobilien in ganz Europa wurden enteignet, und so starb er 1940 am Lago Maggiore. Knapp 80 Jahre später begibt sich der Film zusammen mit Juan Carlos Emden, dem Enkel Max Emdens, auf die Spuren seines Großvaters, um herauszufinden, was mit der berühmten Kunstsammlung und dem Immobilienbesitz wirklich geschah. Weder hat die Bundesregierung eines der Kunstwerke aus der Sammlung Emden an seine Erben zurückgegeben, noch hat sich der Hamburger Senat bis heute um eine Wiedergutmachung oder Entschädigung der Familie Emden bemüht.
Der Film rollt den Fall Max Emden detailliert und mit Hilfe brisanter Dokumente, nie gezeigter privater Filmaufnahmen und vielen historischen Zeugnissen auf und erzählt nebenbei den Aufstieg und die Zerstörung einer hanseatischen Familie durch die Propaganda und die Gewalt des NS-Regimes. Ein spannender Film zur Zeitgeschichte des vergangenen Jahrhunderts – bis heute. (n. Real Fiction Filmverleih)