2019 - September
Sonderveranstaltung in Kooperation mit
Ev.-lutherischer Kirche Gera und Grünes Haus Gera e.V. :
Dienstag 03.09.
! bereits 19.00 Uhr !
TOMORROW
Die Welt ist voller Lösungen
Fra. 2015/16, 118 Min., Dok.
Regie: Cyril Dion
und Mélanie Laurent
Ein Film über die Lösungen die wir brauchen, um den globalen ökologischen Kollaps aufzuhal-ten. Von dem Aktivisten Cyril Dion und der Schauspielerin Mélanie Laurent. Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte?
Als die Schauspielerin Mélanie Laurent (u.a. „Inglourious Basterds“) und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann. Der Film TOMORROW trifft den Nerv dieser Zeit.
Mit einem César als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, avancierte der Film in Frankreich zum Publikumsliebling und inspirierte bisher mehr als 1.000.000 Zuschauer. Für ihren mitreißenden Dokumentarfilm reisten Mélanie Laurent und Cyril Dion in zehn Länder. Wie bei einem Puzzle wurde bald klar, dass erst die Summe der Lösungsansätze das Bild einer anderen Zukunft zeichnet. Der Film beweist, dass aus einem Traum die Realität von morgen werden kann, sobald Menschen aktiv werden. (n. Pandora Film) (Trailer u. Filmwebseite)
< Diskussionsmöglichkeit im Anschluß >
Donnerstag 05.09.
Freitag 06.09.
20.00 Uhr
Der Klavierspieler
vom Gare du Nord
Fra. 2018, 106 Min.,
Regie: Ludovic Bernard
Bahnhofstrubel in Paris: Menschen strömen durcheinander, gehetzt, anonym, merkwürdig blind und taub für einander. Nur für einen gilt diese Beschreibung nicht. Mathieu Malinski hat sich auf eine Insel inmitten dieses geschäftigen Gewusels zurück-gezogen. Der junge Mann sitzt an einem öffentlichen Klavier, er spielt ganz für sich und doch auch für die ganze Welt. Und einer ist im Publikum, der wahrnimmt, dass die Musik für Mathieu mehr ist als ein zerstreuendes Hintergrundrauschen: Pierre Geithner, Leiter des Pariser Konservatoriums. Nur zu gern würde er den jungen Mann fördern, doch Mathieu Malinski hat schon zu viele Enttäuschungen erlebt, um sein Glück annehmen zu können. Und so weist Mathieu ihn ab. Bis zu dem Tag, an dem er wegen Diebstahls vor Gericht steht und niemanden hat, an den er sich wenden kann – außer Pierre Geithner, der seine Haftstrafe in Sozialstunden am Konservatorium umwandeln lässt. Pierre erkennt Mathieus außergewöhnliches Talent und meldet ihn zum renommiertesten Klavierwettbewerb des Landes an. So betritt Mathieu eine Welt, deren Regeln er nicht kennt. Nicht nur die strenge Klavierlehrerin, „die Gräfin“, die Mathieu auf den Wettbewerb vorbereiten soll, hegt begründete Zweifel an seiner Eignung. Doch Pierre lässt sich nicht beirren und setzt alles auf Mathieu.
Der Film ist eine so brillante wie elektrisierende Geschichte über die vereinende Kraft der Musik und die große Chance, die im gegenseitigen Vertrauen liegt. Regisseur Ludovic Bernard versammelt in seinem mitreißenden Film große Stars wie Lambert Wilson und Kristin Scott Thomas und stellt sie an die Seite eines umwerfenden jungen Talents, Jules Benchetrit. Ein Film voller Atmosphäre und Energie, der uns von der ersten Minute an in Bann zieht.
(n. Neue Visionen Filmerleih ) ( Trailer unter youtube )
Sonderveranstaltung in Kooperation mit CSD Gera
und Stadtjugendring Gera e.V. :
Donnerstag 12.09.
! bereits 19.00 Uhr !
Coming Out
DDR 1988, 113 Min.,
Regie: Heiner Carow
In der Silvesternacht jagt ein Rettungswagen durch Berlin. Ein junger Mann, Matthias, hat Schlaftabletten genommen, ringt mit dem Tod. Rückblende: Ein anderer junger Mann, Philipp Klahrmann, ist ambitionierter Lehrer. Die Schüler mögen ihn, auch die Lehrerin Tanja. Sie verliebt sich in Philipp. Die beiden werden ein Paar. Da begegnet Philipp dem alten Schulfreund Jacob wieder, der ihn an die frühere homosexuelle Beziehung erinnert. Philipp hat die Neigung verdrängt, doch auf Dauer lässt sie sich nicht unterdrücken. Er lernt Matthias kennen, verliebt sich in ihn. Die leidenschaftliche Beziehung zu dem Jungen bringt ihn in schwere Konflikte. Tanja ist schwanger, er mag sie und will sie nicht enttäuschen. Für Philipp beginnt ein schmerzhafter Prozess des Sich-Erkennens. Er weiß nicht, wohin mit sich und seinen Problemen, stößt die anderen vor den Kopf. Tanja wendet sich gekränkt von ihm ab. Matthias, für den Philipp die große Liebe ist, unternimmt einen Selbstmordversuch. Philipp überwindet schließlich die Angst vor der öffentlichen Meinung, bekennt sich zu seiner Homosexualität. (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg, DEFA-Spielfilme 1946 -1992)
Freitag 13.09.
20.00 Uhr
Wo bist du,
Joao Gilberto?
Schweiz/Dt./Fra. 2018
106 Min., Dok., tw.OmU
Regie: Georges Gachot
„Girl from Ipanema“, „Chega de Saudade“ oder „Corcovado“- diese Klassiker der Bossa Nova sind nach wie vor Welthits der lateinamerikanischen Musik. Erfunden wurde ihr einzigartiger, leiser Klang von einem Mann, dessen Gitarre und Gesang alle kennen, mit dem aber seit langem kaum jemand gesprochen hat, weil er sich seit 30 Jahren in einem Hotelzimmer in Rio de Janeiro versteckt: João Gilberto. WO BIST DU, JOÃO GILBERTO? ist die filmische Nacherzählung des Buches „Hobalala“ des deutschen Journalisten Marc Fischer. In seinem Buch erzählt Fischer von seiner obsessiven Suche nach seinem Idol, der brasilianischen Musiklegende João Gilberto. Eine Woche vor dem Erscheinen seines Buches nahm sich der erst 41-jährige Journalist das Leben. Filmemacher Georges Gachot hat sich nun der Geschichte angenommen, mit dem Buch unter dem Arm streift Gachot wie mit einem Reiseführer durch die Welt der Bossa Nova. Er möchte das Portrait, das Fischer mit seinem Buch „Hobalala“ über João Gilberto und die Bossa Nova- Musikwelt geschrieben hat, ergänzen und dessen vergebliche Suche vollenden. Auf Basis von Fischers Begegnungen, Aufzeichnungen, Tagebucheinträgen, Fotos, sowie Bild- und Tonaufnahmen bricht Gachot auf eine tragikomische, musikalische Reise zu den Ursprüngen und Wegbereitern der Bossa Nova auf und kommt dabei dem legendären verschollenen Musiker unerreicht nahe. Während des Films beginnen die Figuren von Gachot und Fischer in den Straßen von Rio de Janeiro auf der Suche nach João Gilberto nach und nach zu verschmelzen und letztendlich in der Sehnsucht, die die Bossa Nova beschwört, selbst aufzugehen.
Joao Gilberto starb am 6. Juli 2019 im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in Rio de Janeiro. (n. Farbfilm Verleih) (Trailer u. Filmwebseite)
Donnerstag 19.09.
20.00 Uhr
Ausgeflogen
Fra. 2019, 87 Min.,
Buch u. Regie: Lisa Azuelos
Héloïse (Sandrine Kiberlain) steht mitten im Leben. Sie hat drei Kinder, ist Single und führt ihr eigenes Restaurant. Doch als ihre jüngste Tochter Jade als Letzte das Nest verlässt und in Kanada studieren will, gerät sie in eine existentielle Krise. Wie konnte ihre süße Kleine bloß so schnell erwachsen werden? Ihre liebevollen Erinnerungen an Jades Kindheit kann Héloïse nur schwer mit der selbstbewussten jungen Frau in Einklang bringen, die jetzt vor ihr steht. Als Jades Abreise näher rückt, versucht die Mutter jeden Moment, der ihr mit der Tochter bleibt, mit dem Handy festzuhalten und vergisst dabei fast, die gemeinsame Zeit zu genießen. Stets waren die Kinder für sie der Mittelpunkt und Héloise wird mehr und mehr bewusst, dass sich das Leben nun grundlegend ändern wird…
In ihrer humorvollen wie berührenden Komödie AUSGEFLOGEN blickt Regisseurin Lisa Azuelos (u.a. „Lol“, „Ein Augenblick Liebe“) zugleich nostalgisch zurück und lebensfroh in die Zukunft. Sandrine Kiberlain glänzt in der Rolle einer modernen Frau und Mutter, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Ein emotionaler und charmanter Film über Familienzusammenhalt, Loslassen und Neuanfänge. Ein vergnüglicher Film wie aus dem Leben, authentisch und mit Tiefgang. (n. Alamode Filmverleih) (Trailer u. Filmwebseite)
Donnerstag 26.09.
Freitag 27.09.
20.00 Uhr
The whale & the raven
Dt./Kan. 2019, 101 Min., Dok., teilw. OmU
Kamera u. Regie: Mirjam Leuze
Sind Wale Individuen mit Selbstwahrnehmung und Intelligenz? Janie Wray und Hermann Meuter sind davon überzeugt. Seit 15 Jahren dokumentieren die Wal-Forscher das Verhalten von Orcas, Buckel- und Finnwalen an der Westküste Kanadas. 70 Meilen von ihren Forschungsstationen entfernt liegt die Küstenstadt Kitimat. Hier wird eine gigantische Exportanlage für Flüssiggas geplant. Auf Supertankern soll es nach Asien exportiert werden. Was die Tankerroute für die Wale bedeuten wird, ist nicht absehbar. Auch die Gitga’at First Nation, die in dem kleinen Ort Hartley Bay leben, haben sich nach einem zehnjährigen Kampf dem Druck von Industrie und Regierung gebeugt und zugestimmt, dass zukünftig Hunderte von Supertankern durch die Fjorde ihres Territoriums fahren werden. In den Geschichten der First Nations, den ersten Bewohnern dieser Küste, wird das Meer als „Unterwasserkönigreich“ beschrieben. “Orca Chief“ wacht über deren Bewohner und weist respektlose Menschen in ihre Schranken. In einer animierten Sequenz, erzählt mit Bildern des Künstlers Roy Henry Vickers, macht die Geschichte von Orca-Chief klar, dass es in dieser Region auch um verschiedene Konzepte unserer Welt geht: Die industrielle Nutzbarmachung des Meeres versus dem Meer als Nahrungsquelle, das es langfristig zu erhalten gilt.
In ihrem Film wirft Mirjam Leuze die Frage auf, ob wir Menschen das Recht haben, die Welt ausschließlich nach unseren Bedürfnissen zu formen. Was wäre, wenn Selbstwahrnehmung, Mitgefühl und Denken nicht ausschließlich menschliche Fähigkeiten wären? Nah dran an den beiden Walforschern Hermann Meuter und Janie Wray gibt der Film in wunderbaren Bildern einen tiefen Einblick in ein einzigartiges Biotop, und auch für uns Zuschauer ein intensives Naturerlebnis.
(n. mindjazz pictures) ( Trailer u. Filmseite Verleih )